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Förderschule

Die Förderschule Munderkingen macht Zirkus

Munderkingen / Lesedauer: 3 min

Die Schüler proben gemeinsam mit drei Pädagoginnen für die große Manegen-Show am Freitag
Veröffentlicht:03.07.2013, 19:55

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Wer dieser Tage einen Blick in die Sporthalle des Schulzentrums Munderkingen wirft, der trifft auf Fakire, Trapezkünstler und Slackliner. Denn die Schüler der Förderschule Munderkingen schlüpfen in dieser Woche in die Rolle von Zirkusartisten. Mittwochmittag proben in der Halle die Hula-Hooper und die Fakire. Noch sitzt nicht jede Bewegung und Choreografie, aber Theaterpädagogin Monika Kolb ist sich sicher, dass am Freitag, wenn um 14.30 Uhr die große Vorstellung steigt, alles sitzen wird.

Im oberen Bereich der Halle trainiert Marina Colovos mit den sieben- bis achtjährigen Jungen. Sie werden in der Manege die Fakire sein. Einer nach dem anderen läuft furchtlos an der Hand der Zirkuspädagogin über einen Berg aus Glasscherben. Das Theaterprojekt stärke das Selbstwertgefühl der Kinder. „Sie können hier über Grenzen gehen und Dinge ausprobieren, die sie sich sonst wahrscheinlich nie zutrauen würden“, sagt Marina Colovos. Alle kleinen Fakire hätten im Vorfeld hoch und heilig versprochen, dass sie die Nummer nicht Zuhause mit dem Altglas ausprobieren. „Außerdem lernen die Lehrer, die die Nummern auch versuchen, ihre Schüler bei so einen Projekt mal von einer anderen Seite als im Klassenraum kennen“, so die Pädagogin.

Auf der Bühne schwingt derweil die Hula-Hoop-Gruppe ihre Reifen. „Ich will euch tanzen sehen“, animiert Monika Kolb die vier Kinder immer wieder. Jedes von ihnen wird bei der Zirkusvorstellung eine Solo-Nummer vor den Verwandten und Freunden zeigen. „Ein Solo ist etwas ganz Besonderes. Dann seid nur ihr der Star. Deshalb möchte ich, dass ihr da das zeigt, was euch im Training am besten gefallen hat“, erklärt die Artistin.

„Die Kinder lernen während dieser Projektwoche den sozialen Umgang miteinander“, sagt Monika Kolb. Denn wer gemeinsam auf der Bühne stehen wolle, müsse in der Gruppe harmonieren. Außerdem sei so eine Vorstellung auch eine ziemliche Konzentrationsleistung für die Kinder.

Bei ihren Proben werden die kleinen Artisten ständig von zwei Kamerateams begleitet. Das ist der Beitrag der Achtklässler zum Theaterprojekt. Sie drehen gemeinsam mit Kamerafrau und Theaterpädagogin Ritti Soncco einen Dokumentarfilm. Rund zehn Stunden Filmmaterial werden die Schüler allein am Ende der Proben gedreht haben. Dazu kommt noch die komplette Vorstellung, die mit gleich drei Kameras gefilmt wird. Den etwa einstündigen Film schneidet dann die Pädagogin zusammen. Die Schüler lernen während der Woche viel über Kameratechnik und Einstellungsarten.

„Für die Kinder ist etwas ganz Besonderes mit richtigen Artisten zu üben“, erzählt Monika Kolb. Denn die Frauen treten immer noch regelmäßig selbst auf.

Bis auf die neunten Klassen, die gerade mitten in den Abschlussprüfungen sind, sind alle Schüler der Förderschule beim Projekt dabei. Schulleiter Hellmut Hummel ist überzeugt von der Zirkuswoche, weil die Schüler hier mal ganz andere Fähigkeiten trainieren. „Vor allem Geschicklichkeit und Koordination werden geschult“, sagt er.

Hummel hat für die Aufführung am Freitag eine besondere Überraschung organisiert. „Was wird aber noch nicht verraten.“ Nur soviel: Damit wird die Show eröffnet und auch die Umbauphasen werden durch diese bestimmt nicht langweilig.