Nächster Lebensmittel-Skandal: Jetzt Betrug mit Bio-Eiern!

Tausende Hennen in viel zu kleine Käfige gepfercht – Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 40 Bio-Höfe

Von: Von MAXIMILIAN KIEWEL, MICHAEL NICOLAY und MATTHIAS NIEHUES

Berlin – Tausende Hühner drängen sich dicht an dicht, eingesperrt in einem gigantischen Eisenkäfig. Ihre Körper sind mit Schwellungen und Wunden übersät, das Gefieder ausgepickt.

Es sind Bilder, die einem den Appetit verderben, heimlich aufgenommen – ausgerechnet in einem Bio-Betrieb! Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Öko-Hof in Niedersachsen.

Der unglaubliche Verdacht: Der Bio-Hof ist keine Ausnahme. Gestern kam heraus: Staatsanwaltschaften in Nord- und Westdeutschland ermitteln gegen insgesamt 40 Bio-Höfe und 160 Betriebe mit konventioneller Freilandhaltung."

SCHON WIEDER EIN LEBENSMITTELSKANDAL IN DEUTSCHLAND.

Nach dem Dioxin-Skandal und den Fertiggerichten mit Pferdefleisch geht es diesmal um Millionen angeblicher Bio-Eier. Betroffen sind 150 Betriebe in Niedersachsen, 50 weitere Verfahren laufen in NRW und Mecklenburg-Vorpommern, berichtet der „Spiegel“.

Laut EU-Verordnung darf in der Öko-Tierhaltung nur eine bestimmte Anzahl Tiere pro Quadratmeter (siehe Kasten) gehalten werden. „Trotzdem quetschen viele Landwirte mehr Hühner in die Ställe. So können sie mehr Eier produzieren und den Profit erhöhen“, sagt Jürgen Foß, Diplom-Physiker von „Animal Rights Watch“.

DER BETRUG LOHNT SICH!

Ein Bio-Ei kostet durchschnittlich 10 Cent mehr als normale Eier. Pro Tag werden mehr als 2 Millionen Bio-Eier in Deutschland verkauft – ein Milliarden-Geschäft!

Dr. Frauke Wilken, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Oldenburg: „Wir ermitteln wegen des Verdachts der Überbelegung, des Verstoßes gegen das Lebensmittel- und Futtergesetz und des vorsätzlichen Betrugs.“

Die Ermittlungen laufen bereits seit 1,5 Jahren, Hunderte Höfe und Geschäftsräume wurden bereits durchsucht!

Der niedersächsische Verbraucherschutzminister Christian Meyer (Grüne): „Überbelegung von Ställen ist kein Kavaliersdelikt, das wäre massive Verbrauchertäuschung und eine Verletzung des Tierschutzes. Der Verdacht ist, dass es sich um systematischen Betrug handelt!“

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