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Hart am Wind segeln auf der grünen Wiese

Hart am Wind segeln auf der grünen Wiese Hart am Wind segeln auf der grünen Wiese
Hart am Wind segeln auf der grünen Wiese
Quelle: DAPD/nid
In Wiefelstede soll Deutschlands erste Blokartanlage eröffnet werden

Wiefelstede (dapd-nrd). Strandsegeln ist auf den ostfriesischen Inseln ein beliebter Freizeitsport. Doch jetzt bekommen die Inseln Konkurrenz im Binnenland. Denn am 13. Oktober soll im niedersächsischen Wiefelstede bei Oldenburg mit dem "Blokart Field 52" die nach Angaben von Betreiber Olaf Buhl bundesweit erste Landsegelanlage eröffnet werden. "Es ist ein irres Feeling, den Wind in den Händen zu halten", sagt der 47-Jährige.

Dazu müsste der Wind aber erst einmal kräftig wehen. Bei Windstärke 1 bis 2, in Böen 3, bläht sich das grüne Segel seines Blokarts, wie sich dieser Typ des Segelwagens nennt, zunächst nur kurz, ehe es wieder erschlafft. Es herrscht Flaute an diesem Tag. Das ist wohl der berühmte Vorführeffekt. Damit den Gästen später nicht die Luft ausgeht, solle die Anlage nicht unter neun Knoten, also Windstärke 3, aufgemacht werden, betont Buhl, als er aus seiner Miniyacht klettert.

Das rund 1,90 Meter lange und 1,50 Meter breite Blokart wiegt etwa 30 Kilogramm, hat drei Räder, meist einen unverkleideten Rohrrahmen, einen Mast und ein Segel. Zerlegt passen alle Teile bequem in eine tragbare Schutzhülle. Der Zusammenbau funktioniert ganz ohne Werkzeug mit Schnellverschlüssen innerhalb von zehn Minuten. "Der Vorteil bei diesem Landsegler ist, dass er handgesteuert wird", sagt Buhl, der am vergangenen Wochenende in seiner Gewichtsklasse dritter bei den "Spanisch Open" geworden ist. Dadurch sei das Blokart sehr leicht zu handhaben und lasse sich vor allem exakt lenken.

"Es macht einen Heidenspaß"

Segelkenntnisse sind nach Worten des 47-jährigen Oldenburgers nicht nötig. Um Anfänger unter Segeln ins Rollen zu bringen, dauere es in der Regel nur fünf Minuten. "Landsegeln ist für jeden geeignet, für Kinder ebenso wie für Erwachsene und auch für Menschen mit Behinderung, weil die physische Belastung gering ist", sagt Buhl. Er will auf seiner Anlage, einer Wiese in der Größe von drei Fußballfeldern, sowohl Schnupper- als auch Pilotenkurse anbieten. Besitzer eines sogenannten Pilotenscheins könnten ohne Anleitung auf der Anlage selbständig fahren.

Er habe ein "Gespür für den Wind", behauptet der Oldenburger Eventmanager von sich. Seit er die Blokarts 2005 für sich entdeckt hat, nimmt er immer wieder an internationalen Wettkämpfen teil. Bei den Weltmeisterschaften in Las Vegas (USA) schaffte Buhl es in diesem Jahr in der Mittelgewichtsklasse auf Rang fünf. "Es macht einen Heidenspaß", sagt der 47-Jährige, der als leidenschaftlicher Windsurfer gern hart am Wind segelt. "Den Wind zu lesen und auch bei leichtem Wind schneller zu sein als die anderen", sei eine Herausforderung. Aber im Grunde genommen reize ihn die Geschwindigkeit, gibt er offen zu.

Spaßregatten geplant

Auf der Wiefelsteder Landsegelanlage können erfahrene Piloten nach seinen Angaben Geschwindigkeiten bis zu 70 Stundenkilometern erreichen. Für ungeübte Fahrer werde je nach Windrichtung ein wechselnder Parcours aus rot-weiß-gestreiften Verkehrshütchen aufgebaut, so dass die Gäste nach dem Einbahnstraßenprinzip segeln könnten, auch ohne zu wissen, woher der Wind weht. Darüber hinaus will Buhl Spaßregatten veranstalten und in Zukunft vielleicht sogar auch Meisterschaften.

Obwohl der Wind fernab der Küste meist schwächer und unsteter bläst, ist der Betreiber davon überzeugt, den richtigen Standort für seine Anlage gefunden zu haben. "Windstärke drei haben wir hier häufig", berichtet er. Ehefrau Karin freut sich schon jetzt auf die Herbststürme. "Ich fahre gern unter fiesen Bedingungen", sagt sie, während sie sich den Pilotenhelm aufsetzt und Handschuhe anzieht, um eine Runde um die Pylonen zu segeln.

dapd

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