Huren-Krieg

Tatort: Straßenstrich. Es soll um die Frage gehen, wer darf wo seine Prostituierten aufstellen. Und manchmal werden solche Streitigkeiten eben mit einer Holzlatte geklärt.

„Schon seit Wochen zoffen sich Huren aus Bulgarien und Tschechien an der Kurfürstenstraße“, erzählt Anwohner Hans N. (56). „Wir hören immer, wie sie sich nachts anschreien und bepöbeln.“

Am späten Dienstagabend kam es nun zum Eklat. 22.45 Uhr, vor dem Erotik-Shop LSD. Auf der einen Seite die tschechischen Prostituierten um Anführerin Vera*, die bisher das Sagen auf dem Strich gehabt haben sollen. Auf der anderen Seite die Bulgarinnen, angeführt von Transe Nina* (23), die das Gebiet offenbar für sich beanspruchen.

Sie schlug mehrfach zu

„Das ist unsere Straße“, soll Nina den Streit begonnen haben. „Haut ab“, erwiderte Vera. Mehrere Minuten lautes Wortgefecht.

Augenzeugen berichten, dass sich die bulgarische Transe dann eine Holzlatte von einer Baustelle geholt haben soll. Sie schlug ihrer Kontrahentin mehrfach auf den Körper, bis die am Boden lag. Anwohner riefen die Polizei. Beamte beendeten die Rangelei. Mehrere Prostituierte erlitten Prellungen und Schürfwunden.

Gestern Morgen waren Nina und ihre Prostituierten schon wieder auf der Kurfürstenstraße. Doch von ihren tschechischen Kolleginnen war nichts zu sehen. Ein Ermittler: „Wir beobachten die Kurfürstenstraße. Beamte fahren jetzt dort verstärkt Streife.“

*Namen geändert